Über die kleine Stadt Puma

Lage, Geschichte, Hintergründe

Tansania liegt in Ostafrika zwischen dem Indischen Ozean und den Nachbarländern Kenia, Mosambik, Kongo, Malawi und Ruanda.

Singida ist die Hauptstadt der gleichnamigen Region. Sie liegt im Zentrum Tansanias auf etwa 1500 Metern Höhe.

Puma liegt in der Region Singida, südlich der Stadt Singida. In dem kleinen Städtchen wohnen etwa 3.000 Tansanier.

Puma

Wie Puma entstand ...

Im Jahr 1974 gründete die deutsche Missionsbenediktinerin Maria Stieren mitten in der Halbwüste, ca. 20 km südlich der Stadt Singida, ein Nonnenkloster. Mit drei Mitschwestern baute Sie mit einfachsten Mitteln und mit Unterstützung deutscher Sponsoren neben einem Kloster auch Schulen und ein Krankenhaus. Im Umfeld dieses Klosters entstand im Laufe der Jahre dann die Kleinstadt Puma mit aktuell rund 3000 Einwohnern. 

Kleinstbauern in Puma

Es entstanden auch kleine Handwerksbetriebe sowie eine kleine Ölmühle zur Verarbeitung der Sonnenblumen, die in der Region angebaut werden. Damals wie heute bewirtschaften viele Kleinstbauern ihre kargen Böden, um mit den dürftigen Erträgen ihre Familien zu ernähren. Bearbeitung, Aussaat, Unkrautbekämpfung und Ernte erfolgen ausnahmslos in Handarbeit und sind fast ausschließlich Aufgabe der Frauen.

Die Infrastruktur heute ...

Heute befindet sich am Kloster der Mütter und der Missionare vom Heiligen Kreuz eine Secondary School, einschließlich eines Internats. Dort sind 200 Mädchen und 250 Jungen untergebracht. 

Ein Krankenhaus mit 80 Betten, das in Zusammenarbeit mit Interplast errichtet wurde, dient der Versorgung von kranken Menschen aus der Region sowie zur Geburtshilfe. 

Um den Zugang zu sauberen Trinkwasser zu ermöglichen, wurden rund um Puma Brunnen für die Wasserversorgung errichtet. Bedarf an sauberem Trinkwasser besteht jedoch nach wie vor.

Das Schulsystem ...

Die Notwendigkeit neuer Schulräume ist groß! In den überfüllten Klassenzimmern sitzen teils über einhundert Kinder dicht an dicht gedrängt, um am Unterricht teilnehmen zu können. 

Zudem sind die Schulwege der Kinder teils sehr lang und beschwerlich – bis 10 Kilometer Fußweg sind üblich. Trotz aller Herausforderungen sind die Kinder stolz  und freuen sich, wenn sie zur Schule gehen können. Schulische Bildung ist nach wie vor die beste Grundlage für eine bessere Zukunft für die zukünftige Generation.

Erst rund 50 % der Menschen in Tansania haben Zugang zu sauberem Trinkwasser. Viele Kinder leiden unter Parasitenbefall und Krankheiten, verursacht durch verunreinigtes Wasser. Auch hier wurden bereits Projekte umgesetzt, aber der weitere Bedarf in der Region Puma ist nach wie vor sehr hoch.

Tansania

  • Amtssprachen: Swahili, Englisch
  • Hauptstadt: Dodoma
  • Regierungssitz: Daressalam
  • Staats- und Regierungsform: föderale präsidentielle Republik
  • Fläche: 945.087 qkm
  • Einwohnerzahl: 61.741.120

Geschichte

Durch fast 6 Millionen Jahre alte Knochenfunde des modernen Menschen (lat. homo sapiens) kann Tansania als Wiege der Menschheit bezeichnet werden. Um 1500 n. Chr. besiedelten Nomaden das Land, die heute als Massai und Barabaig bekannt sind. Arabische Kaufleute trieben ab dem 8. Jahrhundert an der Küstenregion und der vorgelagerten Insel Sansibar Handel. 

Im 16. Jahrhundert bauten die Portugiesen Handelsstützpunkte für den Seehandel mit Indien auf. Im 17. Jahrhundert wurden die Portugiesen durch den Sultan von Oman vertrieben. Zur gleichen Zeit begann nach Sansibar der Handel mit Sklaven, die dort auf den Nelkenplantagen arbeiten mussten. 

Nach Abschluss von Schutz -und Freundschaftsverträgen mit dem Sultan kolonialisierte Deutschland Tanganjika. Nach dem 1. Weltkrieg (1914 -1918) stand das Festland Tanganyika bis 1961 unter britischem Mandat. Durch den Zusammenschluss von Tanganjika und Zanzibar am 26. April 1964 wird die United Republic of Tanzania gegründet. Der erste Staatspräsident, Julius Kambarage Nyerere, gilt auch heute noch als „Vater der Nation“.

Menschenrechte

Laut UN-Menschenrechtsausschuss existiert eine anhaltende, weit verbreitete Gewalt gegen Frauen, insbesondere häuslicher Gewalt. Gleichzeitig fehlen konkrete und effektive Maßnahmen zur Bekämpfung der Genitalverstümmelung (10% der Frauen). Sexuelle Handlungen zwischen Menschen des gleichen Geschlechts werden mit Gefängnisstrafen bis zu 14 Jahren belegt.

Die Müttersterblichkeitsrate liegt in Tansania bei 524 pro 100.000 Lebendgeburten (in Deutschland bei 7). Die Neugeborenensterblichkeitsrate beträgt 20,1 pro 1000 Lebendgeburten im Jahr 2020 (in Deutschland 3).

Die Religionsfreiheit ist in der Verfassung garantiert (40% Christen, 30% Moslems und Naturreligionen). Ebenso gewährt Tansania das Frauenwahlrecht. Die Unabhängigkeit der Justiz ist laut dem Auswärtigen Amt im Prinzip gewährleistet. Verfahrenslänge und Korruption in den Gerichten ist jedoch ein anhaltendes Problem.

Wirtschaft

Die Wachstumsmotoren der tansanianischen Wirtschaft sind Telekommunikation, Finanzdienstleistungen sowie das Baugewerbe. Die offizielle Arbeitslosigkeit wird mit ca. 13 % angegeben, dürfte jedoch tatsächlich deutlich darüber liegen. Der Anteil der Armen an der Bevölkerung sank nach neuesten Zahlen auf 28,2 %. Die Inflation sank auf 4,5 %.

68,4 % der Bevölkerung leben und arbeiten im ländlichen Raum. Die landwirtschaftliche Produktion (überwiegend Subsistenz) reicht bei normalen Niederschlägen zur Selbstversorgung des Landes aus. Seit dem Jahr 2000 geht der Anteil am Exporterlös von Kaffee, Baumwolle, Tee, Tabak, Sisal und Cashewnüsse zugunsten der einheimischen Lebensmittelversorgung zurück. Hauptexportgüter sind Gold, Kaffee, Tee, Baumwolle und Tabak.